Ökosysteme
Hast du dich schon einmal gefragt, was genau ein Wald ist? Warum ist er so wichtig und was macht ihn so besonders? Der Wald ist ein Ökosystem. Es gibt weltweit viele verschiedene Ökosysteme. Sie bestehen immer aus zwei großen Bausteinen: einem Biotop und der Biozönose.
Zwei sperrige Wörter, die wir uns etwas näher ansehen wollen: Ein Biotop kannst du auch Lebensraum nennen. Er wird durch abiotische Umweltfaktoren geprägt. Du kannst dazu auch unbelebte Elemente sagen. Darunter fallen zum Beispiel die üblichen Temperaturen, der Salzgehalt des Wassers oder die Bodenbeschaffenheit in einer Region. Einige Lebensräume sind heiß und sandig, während andere feucht und kühl sind.
Nun schauen wir uns das Wort Biozönose etwas näher an. Es bedeutet übersetzt Lebensgemeinschaft. Es beschreibt, dass Tiere, Pilze und Pflanzen zueinander in Wechselbeziehungen stehen. Sie interagieren miteinander und beeinflussen so auch das Ökosystem. Daher werden sie auch biotische Umweltfaktoren genannt. Wir betrachten zwei Beispiele, um sie besser zu verstehen: die Konkurrenz und die Räuber-Beute-Beziehung. Bei einem Wettlauf versucht jeder Teilnehmer der Schnellste zu sein. Diese Konkurrenz gibt es auch in der Natur. Beispielsweise konkurrieren Vögel um die besten Brutplätze oder Pflanzen um das verfügbare Licht. Ein zweiter biotischer Umweltfaktor ist die Räuber-Beute-Beziehung. Füchse jagen Hasen und Wölfe fressen Rehe. Beide Male tun die Räuber das, um satt zu werden. Sie beeinflussen damit aber auch das Ökosystem, denn sie regulieren die Menge an Hasen und Rehen, die im Wald leben und sich von den Pflanzen ernähren.
An der Räuber-Beute-Beziehung kannst du ein weiteres wichtiges Element eines Ökosystems erkennen: die Stoffkreisläufe. Wir wollen sie zum Abschluss etwas besser kennenlernen.
Grundlage der Stoffkreisläufe im Wald sind Pflanzen. Du kannst sie auch Produzenten nennen, weil sie Nahrung für Pflanzenfresser produzieren. Als nächstes kommen die Primärkonsumenten. Das sind all jene Lebewesen, die sich von den Pflanzen ernähren, zum Beispiel die Rehe oder Hasen in unserem Beispiel. Doch es geht noch weiter: Du hast gesehen, dass es auch fleischfressende Tiere gibt. Damit sind wir bei den Sekundärkonsumenten angekommen. Sie ernähren sich von den Primärkonsumenten. In unserem Beispiel frisst der Fuchs den Hasen, wenn er ihn erwischt. Doch auch der Fuchs ist nicht frei von Gefahr, denn es gibt stärkere Fleischfresser als ihn, wie bspw. den Wolf. Dieser wird daher Tertiärkonsument genannt. Um den Stoffkreislauf zu schließen, fehlt uns abschließend noch eine Kleinigkeit: die Verbindung zwischen Tertiärkonsumenten und den Produzenten. Das übernehmen die Destruenten. Destruenten sind beispielsweise Pilze, Bakterien oder Würmer. Diese kleinen Organismen zersetzen tierischen Kot oder herabfallende Blätter. So werden Nährstoffe frei, die neues Pflanzenwachstum ermöglichen und der Stoffkreislauf beginnt erneut.
Wortschatz – Entdecke Begriffe
Auch als Lebensraum
bezeichnet und durch
abiotische Faktoren geprägt.
Bedeutet Lebensgemeinschaft
und bezieht sich auf biotische
Faktoren.
Unbelebte/belebte Elemente,
die das Ökosystem
beeinflussen.
Ein Zyklus, in dem
Substanzen innerhalb eines
Ökosystems zirkulieren.
Verschiedene Rollen von
Organismen im Stoffkreislauf.
Denkhut – Diskutieren wir!
Diskutiere
Wie beeinflussen Menschen die natürlichen Stoffkreisläufe im Wald?
Diskutiere
Welche Auswirkungen könnten sich ergeben, wenn man eine nicht heimische Raubkatze in unser Waldökosystem einführen würde?
Mission – Mach mit!
Aufgabe
Gehe in einen Park oder Wald und versuche, verschiedene Stufen eines Stoffkreislaufs zu identifizieren.
Quiz – Teste dein Wissen!
Beantworte
Was wird als Biotop bezeichnet?
Beantworte
Wer ernährt sich von den Primärkonsumenten?
Vertiefung – Erkunde mehr!
Erkunde
Recherchiere zu anderen Ökosystemen außer Wäldern, z. B. Wüsten, Ozeanen oder Graslandschaften.
Erkunde
Erforsche, wie der Klimawandel die unterschiedlichen Ökosysteme weltweit beeinflusst.
Fun Fact – Wusstest du?
Aha
Wusstest du, dass es im Wald sogenannte „Zombie-Ameisen“ gibt? Ein bestimmter Pilz infiziert die Ameise und übernimmt dann die Kontrolle über ihr Verhalten. Die Ameise wird dazu gebracht, an einem Blatt oder Ast zu beißen und sich dort festzuklammern. Dort stirbt sie und der Pilz wächst aus ihrem Kopf heraus, um seine Sporen zu verteilen.