Ein Projekt von:

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Eine Welt, viele Wälder

Fast ein Drittel unserer Erde ist mit Wäldern bedeckt. Sie reichen von den nördlichsten Nadelwäldern in der Tundra bis zum Magellanischen Regenwald im südamerikanischen Chile. Wir sprechen dabei von einem Wald, wenn eine größere Fläche von Bäumen geprägt wird und sich ein eigenes Waldklima bildet. Das lässt sich daran erkennen, dass bspw. die messbare Feuchtigkeit oder Temperatur im Wald deutlich von seiner unbewaldeten Umgebung abweichen. Viele Wälder haben daher eine einzigartige Pflanzen- und Tierwelt. Lass uns zusammen einige Beispiele angucken, Gemeinsamkeiten und Unterscheidungsmerkmale finden. 

Eine Möglichkeit, um Wälder einzuteilen, ist die Betrachtung vorherrschender Baumarten. Es gibt auf der einen Seite Nadelbäume und auf der anderen Laubbäume. Dementsprechend existieren Nadelwälder und Laubwälder. Oft wird missverständlicherweise von Mischwäldern gesprochen, wenn beide Formen in einem Wald zu finden sind. Dies ist jedoch bereits der Fall, wenn ein Wald aus mindestens zwei Baumarten besteht. Dies können auch nur Nadelbaumarten oder Laubbaumarten sein. Wenn nur eine Baumsorte existiert, handelt es sich um eine Monokultur. Häufig passiert dies, wenn Wälder bewirtschaftet werden und daher nur einzelne Sorten wie bspw. Fichten gepflanzt werden. Doch es gibt auch natürliche Wälder mit Monokultur, bspw. Buchenwälder.

Natürlich gewachsene Nadelwälder aus Fichten, Kiefern, Lärchen und Tannen finden wir vor allem im Norden unseres Planeten. Wie ein Band ziehen sich die sogenannten borealen Nadelwälder durch den Norden Skandinaviens, das russische Sibirien, die Mongolei, den Norden Japans und Alaskas sowie Kanada in Nordamerika. Der Grund dafür ist einfach: Sie kommen mit ihren kleinen Nadeln in den kalten Temperaturen und den kurzen Vegetationsperioden besser zurecht. Laubbäume verdunsten über ihre Blätter hingegen große Mengen Wasser. In kalten Regionen können sie über ihre Wurzeln das gefrorene Wasser allerdings nicht nutzen und würden daher vertrocknen. Um das zu verhindern, werfen Laubbäume ihre Blätter ab. Die Vegetationsperiode – also die Zeit, in der Pflanzen Fotosynthese betreiben – ist allerdings kürzer. Sie reicht nicht aus, um genug Energie für neue Blätter und langfristiges Baumwachstum bereitzustellen.

Sehr alte und nicht vom Menschen beeinflusste Wälder nennen wir Urwälder oder auch Primärwälder. Sie verfügen häufig über eine sehr artenreiche Flora und Fauna und sind von besonderem ökologischen Wert. Flora bedeutet dabei Pflanzenwelt und Fauna beschreibt die Tierwelt. Der bekannteste Urwald ist der Amazonas-Regenwald. Über die Hälfte aller weltweit bekannten Tier- und Pflanzenarten leben hier.

Ein Sonderfall und zugleich das Gegenteil eines Urwalds ist der Forst. Auch hier handelt es sich um Wälder, allerdings werden diese unterschiedlich stark vom Menschen angelegt und gepflegt, um sie ökonomisch zu nutzen.

Zum Ende wollen wir uns noch zwei andere Waldarten ansehen: den Auwald und den Mangrovenwald. Beide Wälder sind Ökosysteme, bei denen das Wasser eine wichtige Rolle spielt. Auwälder wachsen an Flüssen, die regelmäßig über die Ufer treten. Es gibt sie bspw. am Rhein, der Donau oder der Elbe. Du findest in ihren Überschwemmungsbereichen daher Bäume wie Weiden, Eschen oder Pappeln und kannst Biber, Pirol und Eisvogel entdecken. Es folgen Harthölzer wie Stieleiche, Esche oder Grauerle. Sie stehen oft etwas weiter vom Wasser entfernt, da sie Wechselfeuchte vertragen. Das bedeutet, ihre Wurzeln können bei Überschwemmungen im Wasser stehen, kommen aber auch mit Trockenheit zurecht. Nadelbäume sind hier selten, da sie trockene Böden bevorzugen. Mangrovenwälder hingegen finden wir in Gefilden mit dauerhaften Wassertemperaturen über 20 Grad Celsius. Ihre Bäume und Sträucher stehen ebenfalls in Wassernähe und wachsen an Flussmündungen und Küsten. Anders als Auwälder stehen die Pflanzen der Mangrovenwälder jedoch im Salzwasser. Ihre Wurzeln und Stämme sind Lebensraum für Muscheln und Krabben und wichtiger Laichbereich vieler tropischer Fischarten.

Wortschatz – Entdecke Begriffe
Monokultur

Ein Waldgebiet, das nur aus
einer Baumart besteht.

Vegetationsperiode

Zeitraum, in dem Pflanzen
wachsen und Fotosynthese
betreiben.

Boreale Nadelwälder

Nadelwälder, die sich
hauptsächlich über den Norden
unseres Planeten erstrecken.

Primärwälder

Älteste und nicht vom
Menschen beeinflusste
Wälder.

Flora und Fauna

Bezeichnungen für
Pflanzenwelt bzw. Tierwelt.

Auwälder

Wälder an Flüssen, die
regelmäßig über die Ufer
treten.

Wechselfeuchte

Eigenschaft von Pflanzen,
sowohl mit Überschwemmungen
als auch mit Trockenheit
zurechtzukommen.

Denkhut – Diskutieren wir!

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Warum ist es wichtig, den Unterschied zwischen natürlichen Wäldern und Forsten zu kennen?

Diskutiere

Welche Vor- und Nachteile haben Monokulturen?

Mission – Mach mit!

Aufgabe

Nimm dir einen Weltatlas oder eine Online-Karte und suche Beispiele für unterschiedlichen Waldtypen. Ein Tipp: beginne mit dem Amazonas-Regenwald in Südamerika.

Quiz – Teste dein Wissen!

Beantworte

Welcher Waldtyp findet sich vorwiegend im Norden unseres Planeten?

Beantworte

Was beschreibt
der Begriff „Flora“?

Vertiefung – Erkunde mehr!

Erkunde

Lies mehr über die Bedrohungen, denen der Amazonas-Regenwald ausgesetzt ist.

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Erforsche die verschiedenen Tiere und Pflanzen, die in Mangrovenwäldern leben.

Erkunde

Lerne mehr über die Bäume, die in Auwäldern vorkommen.

Fun Fact – Wusstest du?

Aha

Wusstet ihr, dass es einen einzelnen Baum gibt, der wie ein Wald aussieht? Der „Pando“ in Utah, USA, ist eigentlich eine Kolonie von Zitterpappeln, die aus demselben Wurzelsystem sprießen. 47.000 Stämmen werden zu dem Organismus gezählt.

Einteilung von Wäldern

Auf unserer Erde gibt es viele Wälder.
Fast ein Drittel der Erde ist von Wald bedeckt.
Ein Wald ist ein Ort mit vielen Bäumen.
Ein Wald hat auch ein besonderes Klima.
Es gibt verschiedene Arten von Wäldern.
Man kann die Wälder anhand der Bäume einteilen, die dort wachsen.

Es gibt Bäume mit Nadeln und Bäume mit Blättern.
Wälder mit Nadelbäumen nennt man Nadelwälder.
Wälder mit Laubbäumen nennt man Laubwälder.
Manchmal hört man den Begriff Mischwald.
Das ist ein Wald mit verschiedenen Arten von Bäumen.
Das können Nadelbäume und Laubbäume sein.
Aber auch nur verschiedene Arten von Nadelbäumen.
Oder verschiedene Arten von Laubbäumen.

Ein Wald mit nur einer Baumart nennt man Monokultur.
Das kommt oft vor, wenn Menschen den Wald nutzen.
Sie pflanzen dann zum Beispiel nur Fichten.
Aber es gibt auch Wälder, die von Natur aus nur eine Baumart haben.
Zum Beispiel Wälder, in denen nur Buchen wachsen.

Waldarten

In kalten Ländern gibt es viele Wälder mit Nadelbäumen.
Das sind Bäume wie Fichten, Kiefern, Lärchen und Tannen.
Sie wachsen gut in der Kälte.
Zum Beispiel in Regionen wie Schweden, Russland, Mongolei, Japan, Alaska oder Kanada.
Dort ist es oft sehr kalt und die Bäume haben nicht viel Zeit zum Wachsen.
Aber Nadelbäume kommen damit gut zurecht.
Diese Wälder werden als borealer Nadelwald bezeichnet.

In wärmeren Regionen gibt es Nadelbäume und Laubbäume.
Einige Laubbäume haben nur einige Zeit des Jahres Blätter.
Im Winter werfen sie ihre Blätter ab.
Das sind sommergrüne Laubwälder.
Du kannst sie auch in Deutschland sehen.
Weiter im Süden gibt es auch immergrüne Pflanzen wie Olivenbäume.
Sie werfen ihre Blätter nicht ab.

Urwald
Es gibt auch sehr alte Wälder, die ohne den Einfluss vom Menschen gewachsen sind.
Diese Wälder nennt man Urwälder.
In diesen Wäldern leben sehr viele verschiedene Tiere und Pflanzen.
Sie sind sehr wertvoll.
Der bekannteste Urwald ist der Amazonas-Regenwald.
Dort leben mehr als die Hälfte aller Tiere und Pflanzen, die wir kennen.
Regenwälder sind übrigens immer feucht und es regnet viel.

Forst
Ein Forst ist ein besonderer Wald.
Er ist das Gegenteil von einem Urwald.
Ein Forst ist ein Wald, den Menschen gemacht haben.
Sie pflegen den Wald, nutzen und gestalten ihn.

Auwald und Mangrovenwald
Jetzt schauen wir uns noch zwei besondere Waldarten an.
Wasser spielt bei ihnen eine große Rolle.
Es sind der Auwald und der Mangrovenwald.

Auwälder wachsen an Flüssen.
Es gibt sie zum Beispiel am Rhein, an der Donau oder an der Elbe.
Wenn der Fluss über die Ufer tritt, stehen die Bäume im Wasser.
Dort wachsen zum Beispiel Weiden, Eschen oder Pappeln.
Und du kannst Tiere wie Biber, Pirol und Eisvogel sehen.
Nadelbäume gibt es hier selten, weil sie trockene Böden mögen.

Mangrovenwälder findest du in den Tropen.
Dort ist es immer warm.
Die Bäume und Büsche stehen dort auch in der Nähe von Wasser.
Sie wachsen an Flussmündungen und Küsten.
Es handelt sich dabei um Salzwasser.
Die Wurzeln und Stämme der Pflanzen sind ein Zuhause für Muscheln und Krabben.
Und viele Fische aus den Tropen legen dort ihre Eier ab.